Differenzdruck-Messverfahren

Blower Door Test Differenzdruck Messverfahren

Das Differenzdruck-Messverfahren, oder auch der Blower-Door-Test, dient zur Überprüfung der Luftdichtheit von Gebäuden. Gibt es ein Leck in der Gebäudehülle, an Fenstern oder Türen, dann kann dies mit der Blower-Door-Messung ermittelt werden. Zudem wird damit die Luftwechselrate bestimmt, welche für die Planung von Belüftungstechnik und Heiztechnik herangezogen werden kann. Für bestimmte Räumlichkeiten gibt es zudem empfohlene Luftwechselraten, die mit dem Differenzdruck-Messverfahren überprüft werden können. Es ist außerdem für die Umsetzung von DIN 4108, Teil 7 eine große Hilfe.

Blower-Door-Test für Neubau oder Sanierung

Bei einem Neubau oder der energetischen Sanierung von Gebäuden ist darauf zu achten, dass die Räume luftdicht sind. Dies begünstigt sowohl energieeffizientes Heizen als auch das richtige Lüften. Zudem wird dadurch Bauschäden vorgebeugt, da etwa eine Folie als Dampfbremse die Luftfeuchte des Innenraums von den isolierenden Materialien abhält. Undichte Stellen sind häufig Außentüren, Fenster, deren Rahmen sowie Bauteilübergänge. Auch Durchdringungen für Rohre und Kabel können undicht sein und damit kalte Luft in den zu heizenden Innenraum der Immobilie leiten. Ob dies der Fall ist, ob es undichte und wärmeableitende bzw. Kaltluft zuführende Stellen gibt, lässt sich mit einem Blower-Door-Test bei einem Neubau und in Vorbereitung bzw. nach einer Sanierung überprüfen.

Neben dem Eindringen von kalter Luft, etwa an der Fenster- oder Türkonstruktion, sorgen Leckagen in der Abdichtung der Räume für eine Weiterleitung der warmen und feuchten Raumluft. Diese kann in wärmegedämmte Konstruktionen gelangen, wo die Feuchtigkeit kondensiert und auf Kurz oder Lang zu Feuchte- und Schimmelschäden führt. Auch deshalb ist das Differenzdruck-Messverfahren zu empfehlen. Mit ihr können Mängel gefunden werden, um sie anschließend zu beheben und Leckagen abzudichten. So ergibt sich eine lückenlos geschlossene Innenwand in der Immobilie. Doch was genau ist der Blower-Door-Test? Wie läuft die Differenzdruck-Messung im Genauen ab? Das haben wir Ihnen im Folgenden zusammengefasst.

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Ablauf des Differenzdruck-Messverfahrens

Für das Differenzdruck-Messverfahren wird in eine Türöffnung (Außentür) des Hauses ein Ventilator eingebracht, der mit Folien verbunden bis zum Türrahmen abschließt. Durch die Kombination aus dem Ventilator als Gebläse und der Tür ergibt sich der Beiname des Verfahrens: Blower-Door-Test. Da bei diesem nur die Innentüren geöffnet und ansonsten alle Türen und Fenster geschlossen sind, können vermittels des Ventilators ein Überdruck und ein Unterdruck von je zirka 50 Pa bzw. -50 Pa erzeugt werden. Das simuliert einen Wind mittlerer Stärke. Falls das Haus an einer oder mehreren Stellen ein Leck aufweist, wird dies durch einen Luftzug deutlich.

Gerade in den kalten Jahreszeiten kann der Luftzug dazu führen, dass sich Bauteile abkühlen und die Leckage per Thermografie, also mit einer Infrarot-Kamera, sichtbar gemacht werden kann. Angestrebt werden Luftwechselraten von etwaigen Werten n = 0,6 für ein Passivhaus; n = 1,5 für einen Neubau mit Lüftungsanlage; n = 3,0 für einen Neubau ohne Lüftungsanlage. Neben der Wärmebildkamera kommen aber auch und vor allem Thermische Anemometer zum Einsatz, die Luftzüge messen. Auch Rauch wird verwendet, um die Bewegung der Luft nachzuvollziehen und Lecks sowie deren Schwere zu verorten. Oft werden die Tests durch digitale Geräte und automatische Messwertaufzeichnungen unterstützt.

Häufige Lecks und Schwachstellen bei der Raumdichtigkeit

Der Blower-Door-Test offenbart die verschiedensten Schwachstellen in der Dichtigkeit von Hausinnenräumen. Nicht selten ergeben sich diese bei Altbauten durch gerissene Balken oder andere Holz-Elemente, die konstruktionsbedingt sowohl in der Wand, im Boden oder der Decke als auch im Raum verlaufen. Hinzu kommen bei Alt- und Neubauten kalte Luftzüge und verschwindende Wärme durch Steckdosen und deren Kabelleitungen sowie Toiletten-Spülkästen und dem zuführenden Rohrsystemen. Gibt es weitere Vorwandinstallationen, hinter denen die Außenwand keinen abschließenden Putz aufweist, können ebenso Mängel auftreten. Ein prüfender Blick auf die Einbaufuge von Fenstern ist ebenfalls oft notwendig.

Gesetzliche Vorgaben laut DIN 4108, Teil 7

Die Norm DIN 4108, Teil 7 in der aktuellen Ausgabe von 2011 regelt Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden mit speziellem Blick auf die Luftdichtheit von Gebäuden. Dabei werden Anforderungen, Planungs- und Ausführungsempfehlungen sowie -beispiele behandelt. Laut dem Normpapier wird in einem Neubau oder einem energetisch sanierten Gebäude ein „Einbau einer luftundurchlässigen Schicht über die gesamte Fläche“ als erforderlich betrachtet. Es werden zudem Werte für die Luftwechselrate n50 festgelegt. Insgesamt zielen die Vorgaben, Maßnahmen und Pläne darauf ab, Bauteilschäden vorzubeugen und die Energieeffizienz einer Immobilie möglichst zu erhöhen sowie beizubehalten.

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