
Nach der Bundestagswahl 2025 ist klar: Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) steht vor dem Aus. Viele Eigentümer fragen sich nun, wie sie mit dieser unklaren Lage umgehen sollen – investieren, abwarten oder vorbereiten? In diesem Artikel zeigen wir, welche Schritte auch ohne endgültige Gesetzeslage sinnvoll.
Was Eigentümer jetzt tun können – auch ohne sicheres Heizungsgesetz
Mai 2025
Die neue Bundesregierung hat angekündigt, das Gebäudeenergiegesetz (GEG) abzuschaffen. Was danach kommt, ist noch unklar – und genau das stellt viele Eigentümerinnen und Eigentümer, aber auch uns als Energieberater vor ein Problem: Was raten, wenn sich die Spielregeln gerade erst neu formen?
Dieser Artikel richtet sich an alle, die sich fragen: Lohnt sich eine Investition in eine neue Heizung noch? Was passiert mit Förderungen? Und wie viel Planung ist aktuell überhaupt sinnvoll?
1. Die politische Lage: Alles im Umbruch
Mit der neuen Regierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kündigt sich ein klarer Richtungswechsel an: Das Heizungsgesetz, das seit 2024 bestimmte Anforderungen für neue Heizsysteme vorgab, soll abgeschafft werden. Stattdessen ist ein neues, technologieoffenes System geplant, das stärker auf Marktmechanismen wie den CO₂-Preis setzt.
Doch das neue Gesetz liegt noch nicht vor. Bis dahin herrscht Planungsunsicherheit – nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei Handwerk, Kommunen, Förderbanken und Energieberatern.
2. Trotzdem handlungsfähig bleiben – drei strategische Optionen
A: Investitionen vorbereiten, aber nicht überstürzen
Niemand muss jetzt überhastet handeln. Aber: Wer sich frühzeitig informiert, Angebote einholt oder Förderungen prüft, kann später schneller und gezielter reagieren, wenn klare gesetzliche Vorgaben vorliegen.
B: Technisch sinnvolle Maßnahmen umsetzen
Einige Maßnahmen lohnen sich unabhängig vom Gesetz – z. B.:
Wärmepumpen in gut gedämmten Gebäuden
Solarthermie zur Brauchwassererwärmung
Heizungsoptimierung (hydraulischer Abgleich, neue Thermostate)
Dämmung, Fenstertausch, Energieberatung nach BAFA-Standard
Diese Investitionen reduzieren den Energieverbrauch sofort – und sind in fast jedem künftigen Szenario sinnvoll.
C: Warten mit Plan
Wer derzeit nichts verändern will, sollte gezielt „auf Sicht fahren“: Förderprogramme beobachten, die kommunale Wärmeplanung prüfen (falls verfügbar), den Sanierungsbedarf realistisch einschätzen – und bei Gelegenheit entscheiden.
3. Was eine Energieberatung aktuell leisten kann
Auch ohne sichere Gesetzeslage gilt:
Eine gute Beratung kann die Unsicherheit nicht beseitigen, aber strukturieren und einordnen. Das bedeutet konkret:
Wo stehen Sie energetisch mit Ihrem Gebäude?
Welche Maßnahmen lohnen sich unabhängig vom Gesetz?
Wie lassen sich Investitionen staffeln?
Welche Förderungen sind jetzt noch nutzbar?
Fazit:
Derzeit ist vieles unklar – aber nicht alles. Der politische Rahmen ändert sich, doch die physikalischen und wirtschaftlichen Grundlagen bleiben: Fossile Heizungen werden langfristig teurer, erneuerbare Systeme zukunftsfähiger.
Wir begleiten Sie dabei, die richtigen Schritte im richtigen Moment zu gehen – mit klarem Blick und ehrlicher Einschätzung.